Die höchste Liga im Land des amtierenden Weltmeisters liegt in der UEFA-Fünf-Jahreswertung derzeit auf dem fünften Platz hinter Spanien, England, Deutschland und Italien.

Den Namen Ligue 1 trägt sie erst seit 2002. 20 Ligue 1-Teams spielen je ein Heim- und ein Auswärtsspiel gegen jeden der 19 Mitbewerber. Der nach 38 Spieltagen Punktbeste darf sich französischer Meister nennen. Die Vereine auf den letzten beiden Plätzen steigen direkt ab, während der Drittletzte in einem Relegationsspiel gegen den Dritten der Ligue 2 ran muss.

Sieben der letzten acht Meisterschaften wurden von Paris Saint-Germain gewonnen. Nur in der Saison 2016/17 konnte sich zuletzt mit dem AS Monaco überraschend ein anderer Verein durchsetzen. Damals Stürmer für die Monegassen ist der heutige Rekordtransfer Kylian Mbappé. Rekordmeister ist noch der AS Saint-Etienne mit zehn Titeln. Der französische Fussballverband brach die Saison am 28. Spieltag ab und Paris St. Germain ist amtierender Meister.

Abbruch der Ligue 1 – Wer profitiert?

Die Ligue 1-Saison 2019/20 wurde am 28. Spieltag abgebrochen. Meister Paris konnte den Spieltag gegen Racing Straßburg nicht mehr beenden und führte elf Spieltage vor Schluss mit zwölf Punkten. Während die Meisterfrage längst geklärt zu sein scheint, ist der Kampf um die europäischen Plätze leider zu früh beendet worden. Den Fünften aus Nizza trennen vier Punkte zum Dreizehnten aus Nantes. Nutznießer der Abbruchs sind Stade Rennes, die in der Champions League Qualifikation antreten dürfen. Ebenso wie Stade Reims als Sechster, die damit nach 57 Jahren Abstinenz wieder in Europa vorspielen dürfen. Bitter ist der Abbruch für Olympique Lyon und den AS Monaco. Beide Vereine trennt nur ein Punkt vom Europa League Platz.
Mit dem RC Lens und dem FC Lorient steigen zwei Vereine auf, die längere Zeit in der zweiten französischen Liga verweilen mussten. Nach vier beziehungsweise drei Jahren spielen beide im Oberhaus vor.

Die Torjägerkanone teilen sich Ben Yedder vom AS Monaco und Vorjahressieger Mbappé mit jeweils 18 Treffern.
Es steht noch die Transferperiode an, die gerade Paris umstrukturieren kann. Schon seit längerer Zeit scheint sich Starspieler Neymar mit einem Wechsel zum Ex-Klub FC Barcelona zu befassen. Sollten auch weitere Spieler den Verein verlassen, muss Trainer Tuchel den Verein klug verstärken, um auch in der Champions League breit aufgestellt zu sein. Durch die Vorgaben und die Ambitionen auch international endlich einen großen Titel nach Paris zu bringen könnte der Fokus von Liga zu Champions League wandern. Das bietet eine Angriffsfläche für die Verfolger aus Marseille, Rennes und Lyon.

Wer wird Paris St. Germain gefährlich?

Paris Saint-Germain nimmt dank seiner außergewöhnlichen wirtschaftlichen Möglichkeiten in der Ligue 1 mittlerweile eine Vormachtstellung ein, die mit der über Jahrzehnte gewachsener Topteams wie Barcelona oder Bayern München in ihren jeweiligen Ligen vergleichbar ist. Auch wenn bei Olympique Lyon und dem AS Monaco auf dem Transfermarkt sehr gute Arbeit geleistet wurde, reicht es dennoch nicht, um ihnen mehr als Außenseiterchancen gegen den Titelverteidiger einzuräumen.