Der Pokal habe seine eigenen Gesetze, behauptet der Volksmund nicht ganz zu Unrecht. In den insgesamt sechs K.O.-Runden des Pokalwettbewerbs kommt es immer wieder zu Überraschungen und regelrechten Waterloos für die Profimannschaften. Besonders die erste Runde des DFB-Pokals hat es in sich. Abgelenkt durch Transferbewegungen und noch nicht gänzlich eingespielt treffen Bundesligisten auf ambitionierte Amateure, die den großen Coup schaffen wollen. Jedes Jahr aufs Neue gelingt es den Amateuren die Großen des Fußballs zu ärgern und aus dem DFB-Pokal zu befördern. In der vergangenen Saison traf es den FC Augsburg. Der SC Verl besiegte die Fuggerstädter mit 2:1 und wurde mit dem späteren Einzug ins Achtelfinale des Pokals zu einer kleinen Sensation. Nach dem Sieg gegen Holstein Kiel war gegen Union Berlin jedoch Schluss mit dem Pokal-Traum.

Pokal-Sensationen und Sieg der Favoriten

Für die Überraschung sorgte jedoch der 1. FC Saarbrücken, der sich gegen Jahn Regensburg und den 1.FC Köln durchsetzte. Im Achtelfinale und Viertelfinale gewannen die Saarländer gegen den Karlsruher SC und Fortuna Düsseldorf jeweils im Elfmeterschießen. Nach drei Monaten Pause wegen der Corona-Pandemie fand man jedoch in Leverkusen seinen Meister. Den Sieg im Finale holte sich der FC Bayern München, der damit in den letzten drei Spielzeiten zweimal gewinnen konnte.

1.Runde im DFB-Pokal 2020/21 erst im September

Eine Woche vor dem Bundesligastart in die Saison 2020/21 findet die erste Runde im DFB-Pokal statt. Vom 11. bis zum 14. September duellieren sich 36 Mannschaften aus der ersten und zweiten Bundesliga, sowie die ersten vier der abgelaufenen Drittligasaison. Hinzu kommen noch 21 Landespokalsieger, die teilweise noch ihren Pokalsieger ermitteln müssen. Drei weitere Mannschaften aus den Verbänden mit den meisten Herrenmannschaften komplettieren das 64-er Teilnehmerfeld. Durch die Corona-Pandemie erfolgte die Auslosung bereits vor Feststellung aller Landespokalsieger.

Double-Sieger FC Bayern München bekommt es beispielsweise mit dem Landespokalsieger Mittelrhein zu tun, RB Leipzig empfängt den Gewinner der Relegationsspiele zwischen der zweiten und dritten Liga aus Nürnberg. Ein kleines Revier-Derby findet beim MSV Duisburg statt, der Vizemeister Borussia Dortmund zu Gast hat.

Die Pokalüberraschung des letzten Jahres 1.FC Saarbrücken muss sich noch im heimischen Saarland-Pokal durchsetzen, könnte jedoch in der ersten Runde des DFB-Pokals auf den Hamburger Zweitligisten St. Pauli treffen.

DFB-Endspiel: Wer fährt nach Berlin?

Rekordgewinner des Pokals ist, wie sollte es anders sein, der FC Bayern München. Insgesamt 18 Mal trugen die Bayern den DFB-Pokal heim. Die Vormachtstellung in der Bundesliga zeichnet sich auch im Pokal ab. In den letzten zehn Jahren gelang es den Münchnern nur drei Mal nicht das Finale zu erreichen. Zuletzt gelang es Frankfurt 2018 den Pokal in der Berliner Nachthimmel zu strecken.

Bayern München und Borussia Dortmund so heißen im Pokal wie in der Liga die großen Favoriten. Dahinter folgt mit etwas Abstand eine solide Verfolgerschar, die zum einen aus den finanziell solide aufgestellten Clubs wie RB Leipzig, 1899 Hoffenheim und Bayer Leverkusen besteht und zum anderen aus den Pokal-erfahrenen Underdogs wie Eintracht Frankfurt oder Werder Bremen. Doch für die ein oder andere Sensation ist der DFB-Pokal immer gut!