Für kein Turnier begeistern sich Sportfans weltweit mehr als für die alle vier Jahre stattfindende Fußball-Weltmeisterschaft der Herren. Weit über eine Milliarde Menschen sahen das letzte Finale aus Moskau 2018 live im Fernsehen. Mehr als bei jedem anderen sportlichen Großereignis.
Kaum vorstellbar also, dass es beim ersten WM-Turnier 1930 in Uruguay noch reihenweise Absagen hagelte, weil die Nationalmannschaften die Kosten für eine Teilnahme nicht aufbringen konnten oder nicht bereit waren die etwa zweiwöchige Schiffsreise nach Südamerika auf sich zu nehmen. Das goldene Zeitalter des Fußballs begann mit den Liveübertragungen im Fernsehen. Die WM 1954 war die erste, die in Deutschland am Bildschirm verfolgt werden konnte. Seit 1970 laufen alle Fußball-Weltmeisterschaften live und Farbe im TV. Heute ist die WM ein großartiges Geschäft und schüttet über 400 Millionen Dollar in Prämien an die teilnehmenden Verbände aus.
FIFA World Cup 2022: Ein Fußballturnier im Zeichen von Skandalen
Obwohl die Weltmeisterschaft in Katar noch weit in der Zukunft liegt und 2020 erst einmal eine Europameisterschaft ansteht, beschäftigt das Ereignis seit der offiziellen Vergabe im Dezember 2010 die Gemüter. Gleich zu Beginn gingen Korruptionsvorwürfe durch die Presse, später sorgten die Arbeitsbedingungen auf den Baustellen der WM-Stadien für Schlagzeilen.
Immer wieder kamen auch Bedenken wegen der klimatischen Bedingungen im Wüstenstaat Katar auf. Die Temperaturen steigen dort in den typischen WM-Monaten Juni und Juli auf bis zu 50 Grad Celsius. Im Frühjahr 2015 sah sich das Exekutivkomitee der FIFA daher gezwungen einer Verlegung der WM in die Wintermonate zuzustimmen. Der 2022er World Cup in Katar wird erstmalig nicht im Sommer, sondern zwischen Ende November und Ende Dezember stattfinden. Eine weitere Neuerung, die von FIFA-Boss Infantino befürwortete Aufstockung des Turniers von aktuell 32 auf 48 Mannschaften, ist aber seit kurzem wieder vom Tisch.