In Deutschland hat man sich lange Zeit aus dem Sportwetten- und dem Casino-Bereich herausgehalten. Das hatte eine Grauzone in der Rechtsprechung zur Folge. Die vielzähligen Wettbüros und Online Casinos waren halblegal unterwegs. Die juristische Lücke in Deutschland wurde mit dem Vorstoß des Bundeslandes Schleswig-Holstein geschlossen. Seit 2012 vergibt Schleswig-Holstein Glücksspiellizenzen. Der Grundgedanke lag darin, eine EU-Konforme Lösung zu finden, um gleichzeitig gegenüber den Offshore-Staaten wettbewerbsfähig zu bleiben und den Spielerschutz zu fördern.

Die Bundesrepublik hat ein Problem mit Glücksspielen. Offiziell will der Staat die Spielsucht nicht fördern und deshalb möchte man auch keine Glücksspiele dulden. Die Europäische Union jedoch sieht genau dort eine Verletzung des geltenden EU-Rechts, woraufhin die Bundesregierung einlenken musste. Die Lizenz eines derart vom Glückspiel abgeneigten Landes, hat natürlicherweise starke Auflagen.

Um einen Antrag für eine Glücksspiellizenz aus Schleswig-Holstein zu stellen, müssen mehrere Konditionen erfüllt werden. Zum einen ist die Lizenz streng limitiert. Wenn das Kontingent voll ist, werden keine Lizenzen mehr verteilt bis die Lizenz eines anderen Halters abläuft bzw. aberkannt wird. Eine weitere Begrenzung gilt für Casinobetreiber. Die Schleswig-Holstein Lizenz verbietet den Betrieb von Spielen mit Bankhalter. Unter diese Kategorie fallen Spiele wie Baccarat, Roulette und Blackjack. Bei Spielautomaten gibt es jedoch keine Begrenzung.

Einen besonderen Wert legt Schleswig-Holstein auf den Spielerschutz und insbesondere auf den Jugendschutz. Die Buchmacher müssen ihren Spielern, Kundenkarten verteilen, aus denen Name, Alter und Adresse der Spieler herausgeht. Damit soll an erster Stelle das anonyme Spielen verhindert werden und minderjährige Spieler ermittelt bzw. deren Glücksspiel verhindert werden. Damit die Transaktionen stetig verfolgt werden können, muss der Buchmacher dafür sorgen, dass die Behörde Zugriff auf die Ein- und Auszahlungen der Kunden hat. Dafür soll eine Art „Blackbox“ sorgen, die an den Server angeschlossen wird und alle Daten verschlüsselt speichert.

Die Lizenzbehörde aus Schleswig-Holstein verlangt als Steuer, 20% des Profites. Dafür kann man mit dieser Lizenz, legal in Deutschland Glücksspiele anbieten. Hinzu kommt die Berechtigung für Werbungen in TV, Radio und Printmedien. Generell gilt die Lizenz aus Schleswig-Holstein als Indikator für seriöse Anbieter, die das Vertrauen des Bundeslandes genießen und den Spielerschutz fördern wie gewährleisten.