Die vom Weltverband IIHF jedes Jahr im Mai ausgerichteten Weltmeisterschaften sind der höchste Wettbewerb der Eishockeynationalmannschaften der Herren. Sie erfreuen sich insbesondere in Europa, wo das Turnier gewöhnlich auch stattfindet, großer Beliebtheit. 2020 sollte die Schweiz der Gastgeber sein. Durch die Corona-Pandemie verschob sich der Zeitpunkt der Austragung auf das Jahr 2021. Als Austragungsort wurden die beiden Hauptstädte Lettlands und Weißrusslands, Riga und Minsk, bestimmt.

Das WM-Turnier findet in zwei Phasen statt. In einer Vorrunde spielen die 16 Teams in zwei Gruppen á 8 die Teilnehmer der K.O.-Runde aus. Die ersten vier jeder Gruppe ziehen in das Viertelfinale ein, um den Sieger zu ermitteln. Die beiden Gruppenletzten steigen aus der obersten Division ab und werden in der zweiten Division um den Wiederaufstieg spielen.
Amtierender Weltmeister ist Finnland. Silber und Bronze gingen an Kanada und Russland. Das Ausscheiden im Viertelfinale, immerhin gegen den späteren Titelträger Finnland, war das schlechteste Abschneiden der Schweden seit langem.

World Championship ohne NHL-Stars

Alle europäischen Ligen einschließlich der multinationalen KHL planen ihre Saison so, dass die Meisterschaften bereits im April entschieden werden und die Spieler ihren Nationalmannschaften für die Weltmeisterschaft zur Verfügung stehen.

Anders sieht es in Nordamerika aus. Da die Play-offs der mit Abstand besten Eishockeyliga der Welt (NHL) zum Zeitpunkt der IIHF Hockey Weltmeisterschaft noch lange nicht beendet sind, reisen gerade die großen Favoriten wie Kanada, die USA und Russland häufig ohne viele ihrer besten Spieler im Kader an. Aber auch Deutschland könnte, so die Edmonton Oilers es auf der anderen Seite des Teichs weit bringen, in Riga ohne Superstar Leon Draisaitl dastehen.
Da der Start der World Championship noch weiter nach hinten verschoben wurde, ist eine Teilnahme einiger NHL Stars wahrscheinlicher geworden. Je später die Weltmeisterschaft stattfindet, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass viele NHL-Stars mit ihren Teams bereits ausgeschieden sind und nachnominiert werden können.

Späterer Start könnte zu Nachnominierung führen

In den letzten Jahren hat sich immer wieder gezeigt, dass Kanada diese Ausfälle am besten kompensieren kann und auch mit einer B-Auswahl ein heißer Tipp auf den Turniersieg ist. Ebenso Finnland, Schweden und Russland, die über sehr starke heimische Ligen verfügen. Am schwersten betroffen sind alle Jahre wieder die USA, welche bei der Weltmeisterschaft nicht einmal mehr als Medaillenaspirant gehandelt werden können. Der späte Start der World Championship könnte besonders den USA in die Karten spielen, die erstmals wieder oben angreifen könnten.

Russland, welches sich den WM-Titel noch 2012 und 2014 sichern konnte, profitiert stark von nachnominierten NHL-Stars. Eine Teilnahme von NHL-Stars ist nur möglich, wenn das jeweilige Team nicht mehr im Kampf um den Stanley Cup vertreten ist.

Eine Überraschung wäre es nicht, wenn auch 2020 wieder Kanada, Russland, Finnland und Schweden die Medaillenränge unter sich ausmachen.